Fahrradcomputer mit Herzfrequenzmessung

In diesem Artikel werden 3 Fahrradcomputer mit Herzfrequenzmessung bzw. Pulsmessung vorgestellt. Der Ciclomaster CM 4.21 HR von Ciclosport, der M5 WL von VDO und der Rox 5.0 von Sigma Sport.

Warum Herzfrequenzmessung?

Wer nicht einfach nur Rad fahren will, sondern mehr oder weniger ernsthaft trainiert, wird sich früher oder später die Frage stellen, wie intensiv er trainieren sollte. Lieber langsam und ausdauernd fahren? Oder am Limit? Das hängt von den Trainingszielen ab und würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Aber wer sich damit beschäftigt hat, wird irgendwie die aktuelle Intensität seines Trainings messen müssen, und das geht am besten über die Messung der Herzfrequenz.

Viele teurere Fahrradcomputer können die Herzfrequenz messen. Dazu wird am Oberkörper ein Gurt angelegt, der den Herzschlag misst und die Ergebnisse per Funk an den Fahrradcomputer übermittelt.

Überblick: 3 Fahrradcomputer mit Herzfrequenzmessung

Hier zunächst die drei Fahrradcomputer im Überblick. Unter der Tabelle folgen dann auch noch weitere Informationen, welche die Unterschiede erklären.

Ciclosport
Ciclomaster CM 4.21 HR
VDO
M5 WL
Sigma Sport
Rox 5.0
Preis ab ca. (inkl. Pulsgurt) 50 € 75 € 90 €
Datenübertragung kabellos kabellos kabellos
Herzfrequenzfunktionen - aktuell, mittel, max
- Zielzone einstellbar
- Pfeilanzeige außerhalb Zielzone

- Trainingszeit über/in/unter
Zielzone


- Kalorienverbrauch (Tour/gesamt)
- aktuell, mittel, max
- 3 Zielzonen: Fit, Fat, Individuell
- Pfeilanzeige+Piepton
- Zielzonen-Grafik
- Trainingszeit über/in/unter
Zielzone


- Kalorienverbrauch (Tour/gesamt)
- aktuell, mittel, max
- 3 Zielzonen: Fit, Fat, Idividuell
- Pfeilanzeige+Piepton
- Zielzonen-Grafik


- 4 Intensitätszonen programmierbar
- %-Anzeige Intensitätszonen
- Kalorienverbrauch (Tour/gesamt)
sonstige spezielle Funktionen - 2 Radumfänge einprogrammierbar
Umstellung manuell
- 2 Radumfänge einprogrammierbar
Erkennung automatisch
- Displaybeleuchtung
- 2 Radumfänge einprogrammierbar
Erkennung automatisch
- Displaybeleuchtung
- Speichern von Rundenwerten
- Protokoll (alle 10s, bis 25 Stunden)

Herzfrequenzzonen – Spielerei oder notwendig?

Eigentlich jeder Fahrradcomputer der die Herzfrequenz messen kann, zeigt zumindest drei Werte an: die aktuelle, die durchschnittliche und die maximale Herzfrequenz. Das sind schonmal sehr nützliche Werte. Wer sich jetzt überlegt, in welchem Herzfrequenzbereich er trainieren möchte, kontrolliert einfach gelegentlich seine Herzfrequenz und ob diese sich im gewünschten Bereich befindet.

Das ist manchmal aber zugegebenermaßen etwas mühsam. In welchem Bereich wollte ich eigentlich nochmal fahren?

Der Ciclomaster CM 4.21 HR bietet zu diesem Zweck die Möglichkeit an, eine untere und eine obere Herzfrequenzgrenze einzustellen. Befindet sich die eigene Pulsfrequenz außerhalb dieser Grenzen, wird das mit einem Pfeil nach oben oder unten angezeigt. Außerdem wird auch noch protokolliert, welche Zeit man in, unter und über der Zielzone gefahren wurde.

Beim VDO M5 und beim Sigma Sport Rox 5.0 ist das Ganze sogar noch etwas komfortabler. Hier kann die maximale Herzfrequenz eingegeben werden. Daraus wird dann automatisch die Fit-Zone (70-80% HFmax) und die Fat-Zone (55-70%, anaerober Bereich, wo hauptsächlich Fett verbrannt wird) berechnet. Außerdem kann aber auch selbst eine Zone definiert werden. Die drei vordefinierten Zonen können dann relativ einfach als Zielzone ausgewählt werden. Beide Fahrradcomputer zeigen wie der Ciclosport mit Pfeilen an, wenn man sich außerhalb der Zielzone befindet. Zusätzlich ertönt aber auch ein akustischer Alarm (abschaltbar) bei verlassen der Zielzone. Sehr praktisch, damit man nicht ständig aufs Display schauen muss.

Sowohl der M5 als auch der Rox 5.0 bieten aber auch eine Pulszonengrafik, die anzeigt, wo sich die Herzfrequenz innerhalb der Zielzone aktuell befindet. Das ist teilweise ganz hilfreich, damit man sicher innerhalb seiner Zielzone fährt.

Der M5 zeigt wie der Ciclomaster auch an, welche Zeit man in, unter und über der Zielzone gefahren ist. Sigma Sport dagegen wählt einen anderen Weg. Es sind 4 Intensitätszonen frei einstellbar, die mit den Zielzonen nichts zu tun haben. Es wird dann protokolliert, in welcher Intensitätszone welcher Zeitanteil gefahren wurde. Ob man diesen Weg nun praktischer findet oder nicht, ist letztendlich Geschmackssache.

Kalorienverbrauch

Eine weitere Möglichkeit ergibt sich ebenfalls durch die Messung der Herzfrequenz: und zwar eine Abschätzung des Kalorienverbrauchs. Zusammen mit Werten wie Alter und Gewicht lässt sich aus der Herzfrequenz die Kalorienverbrauch zumindest ungefähr schätzen. Die benötigten Werte werden dafür im Fahrradcomputer einprogrammiert.

Alle drei hier vorgestellten Fahrradcomputer beherrschen die Berechnung des Kalorienverbrauchs. Angezeigt werden kann der Kalorienverbrauch der aktuellen Tour und der Gesamtkalorienverbrauch. Beim VDO und beim Sigma Sport wird der Gesamtkalorienverbrauch auch einzeln für Rad 1 und Rad 2 angezeigt.

Anzeige und Bedienung

Der Ciclomaster zeigt nicht ganz so viele Werte im Display an. Oben können Strecke, Fahrzeit, Herzfrequenz und Uhr durchgeschaltet werden, in der Mitte steht immer die Geschwindigkeit, unten können alle Funktionen durchgeschaltet werden. Dre Werte hat man also gleichzeitig im Blick.

Bei VDO und Sigma Sport hat man dagegen Herzfrequenz und Trittfrequenz grundsätzlich immer im Blick. In der Mitte wie üblich die Geschwindigkeit und unten werden alle anderen Funktionen durchgeschaltet.

Sowohl die Tasten als auch die generelle Bedienbarkeit gefallen bei Sigma Sport und VDO etwas besser als bei Ciclosport. Die Tasten sind bei Ciclosport etwas klein geraten und die Bedienung nicht ganz so intuitiv. Aber grundsätzlich ist auch der Ciclomaster ganz gut zu bedienen, der geringere Funktionsumfang vereinfacht die Bedienung schließlicht auch wieder ein bisschen.

weitere Unterschiede und Features

Hier die Zusammenstellung einiger Unterschiede der drei Fahrradcomputer im Vergleich. Alle drei Fahrradcomputer bieten die Möglichkeit der Trittfrequenzmessung. Enthalten ist ein entsprechender Empfänger aber nur beim Sigma Sport Rox 5.0. Bei VDO und Ciclosport muss man den Trittfrequenzsender dazukaufen, was auch den günstigeren Preis zumindest beim VDO erklärt.

Ein bei Bedarf beleuchtetes Display bieten der Rox 5.0 und der M5, Ciclosport sieht so etwas nicht vor. Wenn man also viel bei Nacht fährt, sollte man darauf achten.

Ein sehr schönes Feature bietet der Rox 5.0. Hier werden Geschwindigkeit, Trittfrequenz und Herzfrequenz (beim Rox 6.0 auch Höhe, s.u.) fortwährend alle 10 s protokolliert. Diese Werte können dann mit einer separat erhältlichen Dockingstation und zugehöriger Software am PC graphisch dargestellt werden.

Alternativ: Variante mit integriertem Höhenmesser

Die oben aufgeführten Fahrradcomputer bieten keine Möglichkeit der Höhenmessung. Will man einen Fahrradcomputer mit integriertem Höhenmesser, sind aber von allen drei aufgeführten Modellen etwas teurere Varianten mit Höhenmesser erhältlich, die ansonsten den gleichen Funktionsumfang wie die o.g. bieten.

Ciclosport
Ciclomaster 4.41 A HR
VDO
M6 WL
Sigma Sport
Rox 6.0
Preis ab ca. (inkl. Pulsgurt) 80 € 100 € 100 €

Der Rox 6.0 mit Höhenmesser ist kaum teurer als der Rox 5.0 ohne Höhenmesser. Aber Achtung: dafür ist ein Trittfrequenzmesser nicht im Lieferumfang. Das Design des Rox 6.0 ist etwas anders, aber das ist nur eine optische Sache. Angezeigt werden kann vom Rox 6.0 auch das Höhenprofil der letzten 3 km im Display.

Der VDO M6 unterscheidet sich vom M5 ebenfalls optisch ein wenig. Durch den integrierten Höhenmesser ist der Preis etwas höher. Interessant ist die Möglichkeit der Anzeige des Höhenverlaufs der Tour. Der Rox 6.0 kann das letztendlich auch, zeigt es aber eben nicht im Display an, sondern erst nach Datenübertragung an den PC.
Außerdem kann der M6 im Gegensatz zum M5 den Verlauf der Pulsfrequenz im Display anzeigen.
Eine zusätzliche Erweiterung ist die Speicherung der letzten 10 Tourdaten.
Weiterhin werden beim M6 wie beim Sigma Sport Rox 5.0/6.0 4 programmierbare Puls-Intensitätszonen und deren prozentuale Anteile an der Tour angezeigt (die Anzeige Zeit unter/in/über der Zielzone gibt es aber weiterhin).

Der Ciclomaster 4.41 A HR wiederum unterscheidet sich optisch nicht vom 4.21 HR, nur der integrierte Höhenmesser macht den Unterschied und treibt den Preis etwas nach oben.

Fazit

Welcher der vorgestellten drei Fahrradcomputer (bzw. sechs wenn man die Varianten mit Höhenmesser mit betrachtet) ist nun der beste? Das ist Geschmackssache. Das Modell von Ciclosport ist etwas günstiger, dafür ist der Funktionsumfang aber auch geringer. Die Modelle von VDO und Sigma Sport befinden sich dagegen auf ähnlich hohem technischen aber auch preislichem Niveau. Sie bieten einen sehr ähnlichen Funktionsumfang, Unterschiede gibt es nur im Detail. Der Rox 5.0/6.0 bietet ein paar Gimmicks mehr: z.B. Rundenfunktionen und Protokollierung der Werteverläufe was mit der PC-Schnittstelle von Sigma Sport sehr interessant wird. Zumindest der VDO M6 bietet aber eine Anzeige von Höhenverlauf und Pulsverlauf direkt im Display. Der Sigma Sport Rox 6.0 kann im Display nur den Höhenverlauf der letzten 3 km anzeigen.


Kommentare

  1. Tom

    Interessant wäre zu wissen, ob die Geräte mit ANT+ Brustgurten kompatibel sind. Ich würde gerne meinen Garmingurt von der Fenix 3 weiterverwenden. Diese Info spart sich leider scheinbar jede Seite .

  2. Tom

    Hab mich jetzt für den Ciclomaster CM 9.3 A entschieden. Die Anbindung funktioniert, wobei das Gerät an sich recht umständlich zu bedienen und die Menüführung ein Graus ist .

Kommentare

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