Sigma Sport Data Center 3 im Test

Das Data Center 3 von Sigma Sport ist eine Trainingssoftware, mit der sich gefahrene Touren protokollieren und auswerten lassen. Auch wenn sich die Software theoretisch direkt ohne weiteres Zubehör nutzen lässt, so macht sie doch erst richtig Sinn mit einem Fahrradcomputer von Sigma Sport und einer zugehörigen Docking Station. So lassen sich die Daten einer gefahrenen Tour direkt vom Fahrradcomputer auf den PC übertragen und mit der Software protokollieren.

Für den hier durchgeführten Test wurde die aktuell neueste Version 3.1 verwendet. Ggf. erscheinende Updates erhält man übrigens kostenlos, wenn man die Software einmal gekauft hat. Wer die Software vor dem Kauf lieber einmal testen will, der kann auch unter demo.sigmasport.de eine kostenlose Demoversion zum Testen herunterladen.

Kauf und Installation der Software

Das Sigma Data Center kann über die Website www.sigma-data-center.com gekauft und dann heruntergeladen werden. Der Preis beträgt 9,95 €, eine Bezahlung ist per Kreditkarte, Paypal oder sofortueberweisung.de möglich.

Während dem Bestellvorgang erfolgt eine Registrierung bei Sigma Sport. Im Login-Bereich kann man dann nach dem Kauf die Software downloaden und auch den persönlichen Lizenzcode abrufen.

Die Software ist als Windows-Version verfügbar, die unter allen gängigen Windows-Versionen läuft (z.B. XP, Vista, 7 und 8). Auch für Mac-Nutzer gibt es eine Version, laufähig unter OS X Version 10.6, 10.7 oder 10.8. Die Download-Zeit hielt sich für die ca. 43 MB in Grenzen.

Beim ersten Start wird man zur Eingabe des Lizenzcodes aufgefordert. Hat man das erledigt, kanns losgehen!

kompatible Fahrradcomputer und Docking Stations

Bevor ich nun zur Software komme, noch eine Übersicht über kompatible Docking Stations. Das Sigma Data Center 3 arbeitet mit allen Fahrradcomputern von Sigma Sport der 2009er und 2012er-Serien zusammen. Für alle sind auch Docking Stations verfügbar, mit denen eine direkte Übertragung der Werte vom Fahrradcomputer auf den PC möglich ist. Der Anschluss der Docking Stations erfolgt über USB. Hier eine Übersicht:

verwendbar für Bezugsquellen
Docking Station Topline 2012 BC 509, BC 1009/STS, BC 1609/STS, BC 1909, BC 2209,
BC 5.12, BC 8.12, BC 8.12 ATS, BC 12.12, BC 12.12 STS, BC 14.12,
BC 16.12, BC 16.12 STS, Rox 5.0, Rox 6.0
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Docking Station ROX ROX 8.0, 8.1, 9.0, 9.1 Amazon
Docking Station Topline 2009
Batterietyp CR2032
BC 509, BC 1009/STS, BC 1609/STS Amazon
Docking Station Topline 2009
Batterietyp CR2450
BC 1909, BC 2209 Amazon

Für die meisten Fahrradcomputer dürfte man also mit der Docking Station Topline 2012 am besten fahren. Diese besitzt zwei Aufnahmen auf der Vorder- und der Rückseite, so dass sowohl Fahrradcomputer mit der kleineren CR2032-Batterie als auch mit der größeren CR2450 eingesetzt werden können. Einzig für die ROX 8 und 9 ist eine andere Docking Station nötig. Für die 2009-er Serie können aber natürlich auch weiterhin die Docking-Stations dieser Serie eingesetzt werden, die teilweise auch noch im Handel sind.

Übrigens passen auch ältere Fahrradcomputer als die 2009er-Serie teilweise in die Docking Stations, sie werden jedoch nicht erkannt und eine Datenübertragung ist nicht möglich!

Erfassung der Trainingsdaten

Sobald ein Fahrradcomputer in die Docking Station gesetzt wird, erscheint im Dashboard des Sigma Data Center die Möglichkeit, die Daten zu importieren.

Jeder Fahrradcomputer hat übrigens eine eigene ID. Auch wenn man also beispielsweise zwei Modelle vom Typ BC 16.12 im Einsatz hat, erkennt das Data Center automatisch, welchen der beiden man gerade angeschlossen hat. Wird der Fahrradcomputer das erste Mal verbunden, bittet das Data Center um die Eingabe eines Namens. Ich gebe hier immer den Namen des Fahrrads ein, an dem ich den Computer benutze. Oder ggf. auch so etwas wie „Trekkingrad Stevens / Mountainbike Specialized“, wenn ich diesen an mehreren Rädern verwende.

Nun können also die Daten auf Knopfdruck importiert wird. Um Missverständnissen vorzubeugen hier nochmal eine Erklärung welche Daten importiert werden können. Übertragen werden die Endwerte einer Tour, die auch im Display des Fahrradcomputers angezeigt werden. Also beispielsweise Tageskilometer, Höchstgeschwindigkeit usw. Gelegentlich gibt es die Erwartung, dass man mit einer Docking Station und der Sigma-Software an einen Geschwindigkeitsverlauf oder gar an ein Höhenprofil der Tour herankommt. Das ist leider nicht der Fall. Der Fahrradcomputer kann eben nur Werte an den PC übertragen, die er auch speichert. Einzig der Rox 9.0/9.1 zeichnet den Verlauf von Geschwindigkeit und Höhe auf. Diese Verläufe kann dann auch das Data Center anzeigen.

Statt der Übertragung der Daten über die Docking Station können diese aber übrigens auch manuell eingegeben werden.

Trainingsdaten bearbeiten mit dem Sigma Sport Data Center 3
Bearbeitung der Tourdaten

Hat man die Tourdaten nun übertragen, können zur Tour auch noch weitere Informationen hinterlegt werden. Als Datum wird das Datum bei Übertragung der Daten angenommen, hinterher kann man dieses aber auch noch anpassen. Der Tour wird ein Name gegeben, es können Notizen zur Tour angelegt werden. Wenn man will, kann man auch noch einstellen, welche Wetterverhältnisse geherrscht haben, mit welchen Trainingspartnern man gefahren ist und vieles mehr. Der Screenshot rechts (klick zum vergrößern) vermittelt einen Überblick, welche Informationen hinterlegt werden können. Je nach verwendetem Fahrradcomputer kommen zu den angezeigten Reitern „Strecke&Zeit“ und „Trittfrequenz“ ggf. auch weitere dazu, wie „Herzfrequenz“, „Höhe“ usw.

Das Ganze ist optimal, wenn man später noch wissen will, welche Touren man so gefahren ist. Überträgt man jeden Tag seine Tourdaten, hat man alle Informationen jederzeit abrufbar.

Eine Übersicht, welche Touren man gefahren ist, sieht man dann an verschiedenen Stellen.

  • Kalenderansicht: hier hat man eine gute Übersicht, welche Touren man wann gefahren ist
  • Trainingsdaten unter meine Geräte: hier hat man die Touren für jeden Fahrradcomputer aufgelistet. Die Liste kann man nach verschiedenen Werten sortieren, z.B. nach Datum oder Länge der Tour

In beiden Ansichten kann man die einzelnen Touren übrigens auch zum Löschen oder Bearbeiten auswählen.

Kalenderansicht im Sigma Sport Data Center 3
Kalenderansicht
Trainingsdaten-Übersicht im Sigma Sport Data Center 3
Auflistung Trainingsdaten

Statistikfunktionen

Neben der Übersicht über die gefahrenen Touren und vielfältigen Informationen dazu, bietet das Sigma Data Center eine weitere Auswertungsmöglichkeit: die Statistikansicht. In dieser werden die Daten der gespeicherten Touren in übersichtlicher Form ausgewertet.

Graph-Ansicht des Sigma Sport Data Center 3
Diagrammansicht

Wertevergleich im Sigma Sport Data Center 3
Wertevergleich

Jahresvergleich im Sigma Sport Data Center 3
Jahresvergleich

In der *Diagrammansicht* („Graph“) können beispielsweise Jahres-, Monats- oder Wochenwerte als Balkendiagramm dargestellt werden. Sei es nun die gefahrene Strecke, Fahrzeit, Anzahl der Trainings, überwundene Höhenmeter oder Kalorienverbrauch. Angezeigt werden können sowohl die Werte einzelner Fahrradcomputer oder die Werte mehrerer Fahrradcomputer zusammengenommen. Es ist frei wählbar, welche registrierten Geräte in die aktuelle Statistikansicht einfließen sollen. Auch eine Filterfunktion ist verfügbar. Mit dieser können recht komplexe Diagramme erstellt werden. Als Beispiel: „Monatsgesamtwerte aller Touren, die über 50 km lang waren, zwischen 8 und 12 Uhr gefahren wurden und bei Windstille stattfanden“. Definierte Filter können auch gespeichert werden, um sie später leicht erneut verwenden zu können.



Die Ansicht Wertevergleich ist eine weitere Möglichkeit und funktioniert im Prinzip genauso wie die Diagrammansicht. Der Unterschied ist, dass die Werte tabellarisch dargestellt werden, statt als Diagramm. Zusätzlich sieht man hier auch Durchschnittswerte für Woche, Monat bzw. Jahr (je nach Ansicht). Auch die Auswahl der anzuzeigenden Fahrradcomputer und die Filterfunktion funktioniert hier genauso.



Die dritte Möglichkeit ist schließlich der Jahresvergleich. Hier kann man aus einer Tabelle ablesen, wie man dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr so liegt. Wochen- oder Monatsweise kann man so ablesen, ob man dieses Jahr weiter oder länger gefahren ist, als in der entsprechenden Kalenderwoche oder Monat des Vorjahres. Ideal, um sich zum Trainieren zu motivieren!


Einstellung des Fahrradcomputers mit der Software

Neben dem Erfassen und Auswerten von Daten bietet das Data Center auch noch eine weitere Funktion. Mit ihr lassen sich die Geräteeinstellungen des Fahrradcomputers (z.B. Raddurchmesser, Uhrzeit, km/h oder mph) und die Gesamtwerte (z.B. Gesamtkilometer oder Gesamtfahrzeit) einstellen. Das geht doch etwas komfortabler, als sich im Fahrradcomputer mühsam durch das Menü zu arbeiten.

Schön ist auch, dass man die Geräteeinstellungen vom Computer laden und dann speichern kann. Man kann damit verschiedene Einstellungsprofile speichern und dann auf Knopfdruck das gewünschte Profil auf den Fahrradcomputer laden.

Geräteeinstellungen im Sigma Sport Data Center 3
Geräteeinstellungen
Gerätegesamtwerte im Sigma Sport Data Center 3
Gerätegesamtwerte

Fazit

Braucht man so eine Software überhaupt? Wer sich einfach nur freut, dass er heute 54,8 km gefahren ist und morgen nicht mehr darüber nachdenken will, wird wohl nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, eine Software wie das Data Center zu nutzen. Das ist eher etwas für die Statistikfreaks, die jede Fahrt protokollieren wollen, um auch in einem Jahr noch zu wissen, wann sie welche Tour mit welchen Werten gefahren sind. Dann allerdings ist das Data Center sehr empfehlenswert.

Die Bedienung des Sigma Data Centers ist weitestgehend intuitiv. Allerdings benötigt man am Anfang eine Weile, bis man die Möglichkeiten der Software überblickt und diese dann sinnvoll nutzen kann. Ein wenig Zeit zur Eingewöhnung sollte man also mitbringen.

Wer also seine Statistiken immer schön protokolliert haben möchte und die Daten seiner gefahrenen Touren gerne immer abrufbereit hat, für den finde ich das Data Center von Sigma sehr empfehlenswert.

Eine Warnung noch zum Schluss: setzt man das Data Center ein, legt man sich natürlich quasi dauerhaft auf die Nutzung von Sigma-Fahrradcomputern fest. Zwar kann man auch die Daten anderer Fahrradcomputer per Hand eingeben, aber das ist doch eher umständlich. Und die einmal mit der Sigma-Software protokollierten Daten in die Software eines anderen Herstellers zu übernehmen dürfte mit vertretbarem Aufwand kaum möglich sein. Aber wer schon seit Jahren mit Fahrradcomputern von Sigma Sport zufrieden ist, für den dürfte das kein Problem darstellen…


Kommentare

  1. Gerhard Hörrner

    Hallo, Ihr Data-Center ist ja nur in englisch. Leider kann ich diese Sprache nicht!

  2. Stefan | Fahrradcomputer-Info

    Hallo Gerhard,

    soweit ich das verstanden habe, wird die Data Center Website von Sigma Sport bzw. der Webshop gerade gewartet. Ich denke die Seite ist auch bald wieder auf deutsch verfügbar.

  3. Humpatz

    In der Zeit, in der ich die Docking Station an den PC angeschlossen und gewarte habe, bis der Fahrradcomputer erkannt und die Werte übertragen werden, um anschließend noch Daten zu korrigieren bzw. nachzutragen, habe ich alle Werte längst manuell in einer Tabelle eingegeben. Und damit bin ich dann auch vollkommen herstellerunabhängig und flexibel.

  4. Stefan | Fahrradcomputer-Info

    @Humpatz:
    ich gebe dir recht, die Werte selbst in eine Tabelle einzutragen ist zumindest bei einfachen Fahrradcomputern durchaus eine überlegenswerte Alternative.

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